Lipödem: Fettabsaugung wird Kassenleistung
Etwa 3 Millionen Frauen in Deutschland leiden an einem Lipödem, also einer krankhaften Fettverteilungsstörung an den Extremitäten. Sport, gesunde Ernährung und regelmäßige Lymphdrainagen können Linderung verschaffen, die beste Behandlung ist jedoch eine Fettabsaugung. Bislang mussten betroffene Frauen diesen Eingriff aus eigener Tasche zahlen. Ab Januar 2020 gilt jedoch eine neue Regelung.
Der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen hat nun gemeinsam beschlossen, dass die Fettabsaugung in einigen Fällen künftig von den Kassen übernommen wird. Dies gilt für Frauen, bei denen das Krankheitsbild die Stufe 3 erreicht hat, die stärkste Ausbildung der Krankheit. Die Anzahl der in Deutschland darunter leidenden Patientinnen wird auf rund 10.000 geschätzt, sie leiden unter starken Schmerzen, Unbeweglichkeit und Erschöpfung.
Die Regelung der Behandlung soll zunächst bis 2024 gelten. Diese Zeit wollen die Krankenkassen dazu verwenden, die Nutzen und Risiken der Fettabsaugung bei Lipödem weiter zu erforschen. Damit wächst die Hoffnung auf Besserung für Frauen, die von einem schwächer ausgeprägten Krankheitsbild betroffen sind.