Lipödem in Szene gesetzt: Fotografin setzt klares Zeichen
Knapp 4 Millionen Frauen leiden in Deutschland unter einem Lipödem, einer krankhaften Fettverteilungsstörung an Po, Ober- und Unterschenkeln sowie an den Armen. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die in ihrem Verlauf äußerst schmerzhaft ist und die Betroffenen großem Leidensdruck aussetzt. Den neben der starken Schmerzen sind sie oft mit Vorurteilen konfrontiert, werden als „fett“ beschimpft und bekommen den Ratschlag, doch „einfach mal abzunehmen“. In letzter Zeit rückt das Lipödem immer mehr ins Rampenlicht, nicht zuletzt, weil auch prominente Betroffene wie Jenny Frankhauser öffentlich mit ihrer Erkrankung umgehen. Nun hat die Fotografin Melanie Grabowski Frauen mit Lipödem in Szene gesetzt, um der Krankheit ein Gesicht und eine Stimme zu verleihen.
„Für Frauen ist es eine überwältigende Erfahrung“, so die 28-jährige Fotografin. „Denn während sie etwa im Schwimmbad unangenehm angestarrt werden, waren sie beim Shooting unter sich. Die Idee zu diesem Shooting kam ihr gemeinsam mit einer Freundin, die ebenfalls unter einem Lipödem leidet. Diese bat Melanie Grabowski um Vorher-/Nachher-Fotos, als sie ihr Lipödem behandeln ließ. Die bei Facebook geposteten Bilder lösten eine wahre Flut an Anfragen betroffener Frauen aus, die sich genau solche Fotos von sich wünschten.
Die beiden Freundinnen gründeten daraufhin eine Facebook Gruppe, in der sich innerhalb weniger Stunden mehrere hundert Frauen angemeldet haben. Die Shootings fanden dann in verschiedenen deutschen Städten statt, zuletzt in Köln.