Falten adé, gefragter denn je

Krähenfüße und Zornesfalten sind out

131.910 Faltenunterspritzungen im Jahr 2011 verzeichnet ein jüngst veröffentlichte Studie der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Wie sich diese hohe Zahl erklärt und mit welchen Substanzen unterspritzt wird, weiß die Expertin Frau Dr. med. Ute Bergander, Fachärztin für Ästhetische und Plastische Chirurgie aus der Düsseldorfer KÖ-KLINIK.

Gründe für die Vielzahl an Unterspritzungen

Die Umfrage der DGPRÄC verdeutlicht einen großen Zulauf im Bereich der minimalinvasiven Eingriffe im Bereich der Faltenbehandlung. Immer mehr Menschen der Öffentlichkeit stehen zu ihren Schönheitsmaßnahmen und enttabuisieren diese Thematik somit. Gleichzeitig wandelt sich unsere Gesellschaft dahin gehend, dass das wahre Alter definiert sich nicht anhand der Zahl der Jahre, sondern durch das Lebensgefühl. Alterserscheinungen wie Falten passen häufig nicht in das Bild, das der Mensch von sich hat. Auch für die Karriere spielt ein junges, dynamisches Äußeres eine wichtige Rolle. Krähenfüße und Zornesfalten stören oft, denn sie lassen uns gestresst und älter aussehen. „Gegenüber operativen Eingriffen entfällt bei Unterspritzungen die Vollnarkose und die Wundheilung, da nicht zum Skalpell gegriffen wird. Die nicht operativen Verfahren sind zudem risikoarm und führen zu einem sofort sichtbaren Effekt“ erklärt Frau Dr. Bergander.

Botulimun: Die Nummer eins bei den Unterspritzungen

Zur Glättung und Beseitigung von Falten im Gesicht werden verschiedene Substanzen verwendet. Botulinum ist im Jahr 2011 laut der DGPRÄC mit 65.470 auf Platz Nummer eins. „Seit mehr als 20 Jahren wird es als medizinischer Wirkstoff eingesetzt. Injiziert in einen Muskel beruhigt es vorübergehend seine Aktivität“ erklärt Dr. Bergander. Botulinum hemmt die Erregungsübertragung von der Nervenzelle zum Muskel, sodass dessen Bewegungen schwächer werden beziehungsweise ganz ausfallen. Damit können mimische Falten abgemildert werden. Die Haut über dem Muskel glättet sich. Manchmal reicht dies jedoch nicht aus. Man kann dann zusätzlich durch sogenannte Filler, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, eine Restfalte von innen aufpolstern. Von diesem Effekt profitiert man bei Alterserscheinungen, beispielsweise Falten.

Effektiv gegen Falten: Hyaluronsäure

„Hyaluronsäure kommt natürlicherweise im menschlichen Körper vor, zum Beispiel im Bindegewebe und in der Gelenkflüssigkeit“, erläutert Dr. Bergander. Sie sorgt für die Elastizität der Haut und regt die Bildung von Kollagen an. Im Laufe der Jahre nimmt diese Wirkung ab, wodurch Falten hervortreten und das frische Aussehen verloren geht. Sie eignet sich besonders zur Gewebeauffüllung und zum Volumenaufbau, wie zum Beispiel bei der Lippenmodellierung und Hautglättung bei Gesichtsfalten. „Je nach Gesichtsbereich wird aus der Vielzahl unterschiedlicher Hyaluronsäureprodukte das passende Präparat gewählt“, führt die Expertin aus. Das Ergebnis ist ein verjüngtes, erfrischtes Aussehen, welches ungefähr sechs bis zwölf Monate anhält. Außer vorübergehenden Rötungen und möglichen Schwellungen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei nicht animalisch stabilisierter Hyaluronsäure (biotechnologisch hergestellt) sind auch allergische Reaktionen so gut wie ausgeschlossen.

Lipofilling: Faltenbehandlung mit Eigenfett

„Bei der Eigenfett-Methode, auch Lipofilling genannt, entnimmt der Facharzt an einer geeigneten Stelle des Körpers, beispielsweise am Bauch oder an der Hüfte, Fett und präpariert diesen anschließend als Füllstoff“, so die Fachärztin. Es eignet sich zur Korrektur von stärker ausgeprägten Gesichtsfalten, zur Konturierung von Hautpartien des Gesichts oder zum Volumenaufbau an Brust, Gesäß und Waden. Kleinere Eingriffe werden ambulant durchgeführt. Größere Eingriffe im Bereich des Körpers hingegen verlangen OP-Bedingungen. Da es sich um eine körpereigene Substanz handelt, weist es eine sehr gute Verträglichkeit auf. Allergische Reaktionen sind ausgeschlossen. Ein Teil des Fettgewebes wächst dauerhaft an, weshalb es sich auch zum Auffüllen tieferer Falten oder Volumendefekte (Hohlwangen) gut eignet.

Faltenbehandlung in der KÖ-KLINIK

Alle genannten Methoden sollten nur von einem Facharzt durchgeführt werden, der im ersten Schritt immer ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Patienten führt.